Wann braucht man wirklich hreflang-Tags? – Cracking the Code of „It depends“


In unserer „It depends“ Reihe versuchen wir Euch den Lieblingssatz aller SEOs mit zusätzlichen Informationen, Anhaltspunkten und unserer Erfahrung für oft diskutierte SEO-Themen zu decodieren.

Wann muss ich mir über hreflang-Tags überhaupt Gedanken machen?

SEO Entscheidungsbaum: Wann brauche ich wirklich hreflang-Tags?

Worauf kommt es denn an?

Wie unterschiedlich deine Sprachvarianten sind: bei lediglich verschiedenen Sprachen braucht man gar nicht nicht zwingend hreflang-Tags

Wenn deine Website lediglich in verschiedenen Sprachen verfügbar ist, beispielsweise in Deutsch und Englisch, allerdings sonst den identischen Inhalt, Angebote, Produkte, Preise etc. hat, benötigst du keine hreflang-Tags. Google ist sehr wohl in der Lage Sprachen zu unterscheiden, und entsprechend der eingestellten Browser Sprache oder Geolocation die passende Variante auszuspielen. Wenn du auf „Nummer sicher“ gehen willst und z.B. Screenreadern einen eindeutigen Hinweis geben willst, nutze gerne einfach das klassische Language HTML-Tag z.B.:

<html lang="en">

Ob Google überhaupt Probleme beim Verstehen und/oder der Ausspielung der richtigen Sprachvariante hat

Wenn deine Website noch keine hrelfang-Tags hat und du über eine Implementierung nachdenkst, oder es bereits hreflang-Tags gibt und du dir nicht sicher bist, ob eine Korrektur notwendig ist, versuche zunächst zu prüfen, ob sich der Aufwand lohnt.

Manueller Check: Suche nach relevanten Keywords deiner Seite in einer bestimmten Google Variante. Rankt nur die „falsche“ Sprache oder ranken beide Sprachen in den Top 100 brauchst du Hreflangs.

Google Search Console: Prüfe in der Google Search Console, ob eine Sprachvariante in einem „falschen“ Zielland nennenswerten Traffic (Klicks) generiert, in dem du nach dem Sprachverzeichnis filterst / die ccTLD Property auswählst und über den Filter „Land“ testet, woher die Klicks stammen.

SISTRIX: Prüfe, ob dein Sprachverzeichnis / deine ccTLD in einem „falschen“ Land nennenswerte Sichtbarkeit generiert, indem du über das Dropdown andere Länderindices auswählst.

Rank Tracker: Prüfe in deinem Rank Tracker, den du im Einsatz hast, ob URLs aus einem „falschen“ Sprachverzeichnis / ccTLD (bessere) Rankings generieren, als die „richtige“ Variante oder es zu Doppelrankings kommt.

Du hast herausgefunden du brauchst hreflang Tags?

So identifizierst du die richtige / sinnvollste Implementierungsmethode:

Alle drei Möglichkeiten hreflang-Tags zu implementieren habe jeweils grundsätzliche Vor- und Nachteile:

HTML HeadHTTP HeaderXML Sitemap
Vorteile– i.d.R. relativ einfache Implementierung
– verhältnismäßig einfach Prüfung auf Fehler
– auch nicht-HTML Dokumente können ausgezeichnet werden– Anforderung an URLs in Sitemaps entsprechen Anforderungen an URLs in hreflang-Tags
– HTML Head / HTTP Header bleibt schlank, Seite lädt voraussichtlich schneller
Nachteile– nur HTML Dokumente können ausgezeichnet werden– i.d.R. schwierige Implementierung
– bei vielen Sprachvarianten wird Header sehr aufgebläht
– schwierigere Prüfung auf Fehler
– Größe der Sitemaps auf 50.000 URLs beschränkt
– z.T. aufwändige Implementierung

Warum ist die Implementierung manchmal nur mit sehr hohem manuellem Aufwand möglich?

Es kann besonders herausfordernd sein, hreflang-Tags zu implementieren, wenn die URLs in eurem CMS-System nicht mittels ID o.ä. angesprochen werden können, um eine Automatisierung aufzusetzen. Das ist besonders häufig der Fall, wenn ihr verschiedene CMS Systeme für verschiedene Seiten(bereiche) im Einsatz habt (z.B. ein gesondertes PIM-System in dem Produkte gepflegt werden). Es ist nicht unlösbar, kann aber entsprechend sehr hohen Aufwand bedeuten, den man nicht unterschätzen sollte.

Happy Targeting!

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